Für die vergleichende Kartierung von Feuerbrandresistenz bei Malus wurden vier Populationen bearbeitet, die als einen Elter einen Donor für Feuerbrandresistenz und als zweiten Elter die anfällige Sorte ‘Idared’ hatten. Als Donoren für Widerstandsfähigkeit wurden definierte Abstammungen der Wildarten M. baccata, M. fusca, M. ×robusta und die widerstandsfähige Pillnitzer Apfelsorte ‘Rewena’ genutzt. Die Phänotypisierung der Populationen erfolgte in unterschiedlichen Jahren durch Inokulation von vegetativen Trieben mit dem Erwinia amylovora-Isolat Ea222 und anderen definierten Isolaten unter Gewächshausbedingungen. Der Befall der Triebe wurde als Befallsrate, dem Verhältnis der befallenen Trieblänge zur Gesamttrieblänge, ermittelt. Je nach Isolat und Population variierte die durchschnittliche Befallsrate zwischen 10 bis 82%. Die Genotypisierung der Nachkommen zur Erstellung genetischer Karten erfolgte mit Mikrosatelliten-, SNP- und DArT-Markern. Die genetischen Kopplungskarten wurden mittels Joinmap 4.0 und die Resistenz gegenüber Feuerbrand mit MapQTL5.0 kartiert. Major-QTLs konnten für M. ×robusta auf Kopplungsgruppe 3, für M. baccata auf Kopplungsgruppe 12 und für M. fusca auf Kopplungsgruppe 10 detektiert werden. Während die Feuerbrand-QTLs von M. ×robusta 5 und M. fusca je nach Jahr bis zu ca. 87% der phänotypischen Varianz erklären können, erklärt der QTL von M. baccata nur ca. 45%, was die Existenz eines zweiten QTL nahe legt. Für die resistente Sorte ‘Rewena’ konnte kein QTL detektiert werden. Mit den Markern, die im Bereich der detektierten QTLs liegen, kann auf Resistenz gegenüber Feuerbrand selektiert werden. Damit ist eine Kombinierung unterschiedlicher Feuerbrandresistenz-QTLs möglich. Auf dieser Basis können zukünftig Sorten gezüchtet werden, die dauerhaft widerstandsfähig gegenüber Feuerbrand sind, um diese dann dem deutschen Obstbau zur Verfügung stellen zu können

Peil, A.; Emeriewen, O.F.; Richter, K.; Wöhner, T.; Malnoy, M.A.; Hanke, M.; Flachowsky, H. (2014). Vergleichende genetische Kartierungder Feuerbrandresistenz bei Malus sp. = Comparative genetic mapping of resistance to fire blight in Malus sp.. JOURNAL FÜR KULTURPFLANZEN, 66 (12): 409-416. doi: 10.5073/JfK.2014.12.02 handle: http://hdl.handle.net/10449/25030

Vergleichende genetische Kartierung der Feuerbrandresistenz bei Malus sp. = Comparative genetic mapping of resistance to fire blight in Malus sp.

Emeriewen, Ofere Francis;Malnoy, Mickael Arnaud;
2014-01-01

Abstract

Für die vergleichende Kartierung von Feuerbrandresistenz bei Malus wurden vier Populationen bearbeitet, die als einen Elter einen Donor für Feuerbrandresistenz und als zweiten Elter die anfällige Sorte ‘Idared’ hatten. Als Donoren für Widerstandsfähigkeit wurden definierte Abstammungen der Wildarten M. baccata, M. fusca, M. ×robusta und die widerstandsfähige Pillnitzer Apfelsorte ‘Rewena’ genutzt. Die Phänotypisierung der Populationen erfolgte in unterschiedlichen Jahren durch Inokulation von vegetativen Trieben mit dem Erwinia amylovora-Isolat Ea222 und anderen definierten Isolaten unter Gewächshausbedingungen. Der Befall der Triebe wurde als Befallsrate, dem Verhältnis der befallenen Trieblänge zur Gesamttrieblänge, ermittelt. Je nach Isolat und Population variierte die durchschnittliche Befallsrate zwischen 10 bis 82%. Die Genotypisierung der Nachkommen zur Erstellung genetischer Karten erfolgte mit Mikrosatelliten-, SNP- und DArT-Markern. Die genetischen Kopplungskarten wurden mittels Joinmap 4.0 und die Resistenz gegenüber Feuerbrand mit MapQTL5.0 kartiert. Major-QTLs konnten für M. ×robusta auf Kopplungsgruppe 3, für M. baccata auf Kopplungsgruppe 12 und für M. fusca auf Kopplungsgruppe 10 detektiert werden. Während die Feuerbrand-QTLs von M. ×robusta 5 und M. fusca je nach Jahr bis zu ca. 87% der phänotypischen Varianz erklären können, erklärt der QTL von M. baccata nur ca. 45%, was die Existenz eines zweiten QTL nahe legt. Für die resistente Sorte ‘Rewena’ konnte kein QTL detektiert werden. Mit den Markern, die im Bereich der detektierten QTLs liegen, kann auf Resistenz gegenüber Feuerbrand selektiert werden. Damit ist eine Kombinierung unterschiedlicher Feuerbrandresistenz-QTLs möglich. Auf dieser Basis können zukünftig Sorten gezüchtet werden, die dauerhaft widerstandsfähig gegenüber Feuerbrand sind, um diese dann dem deutschen Obstbau zur Verfügung stellen zu können
Fire blight
Malus
Mapping
Resistance
Settore BIO/11 - BIOLOGIA MOLECOLARE
2014
Peil, A.; Emeriewen, O.F.; Richter, K.; Wöhner, T.; Malnoy, M.A.; Hanke, M.; Flachowsky, H. (2014). Vergleichende genetische Kartierungder Feuerbrandresistenz bei Malus sp. = Comparative genetic mapping of resistance to fire blight in Malus sp.. JOURNAL FÜR KULTURPFLANZEN, 66 (12): 409-416. doi: 10.5073/JfK.2014.12.02 handle: http://hdl.handle.net/10449/25030
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